Was sind Stammzellen?

Stammzellen Definition

Unser Körper verfügt über Hunderte verschiedene Zellarten mit jeweils spezifischen Funktionen, z. B. Muskelzellen zur Kontraktion, Nervenzellen für Stimulation und organische Zellen für den Stoffwechsel.

Bei Stammzellen handelt es sich jedoch um ursprüngliche Zellen, die zu verschiedenen Zellarten ausreifen können. Sie verfügen über ein hohes Vermehrungspotenzial und können ihre Umgebung und benachbarte Zelltypen durch die Abgabe von Signalstoffen beeinflussen.

Stammzellen reparieren, regenerieren und wirken stark entzündungshemmend.

Stammzellen tragen die Grundeigenschaft der Reparatur und Neubildung in sich. Ist ein spezifisches Gewebe entzündet, geschwächt oder geschädigt, entfalten sie vor Ort umgehend ihre regenerative Wirkung.

Embryonale Stammzellen

Embryonale Stammzellen (embryonal=unentwickelt) kommen in einem frühen Entwicklungsstadium des Embryos vor. Sie wachsen sehr schnell und können sich zu allen anderen Körperzellen weiterentwickeln. Für die Forschung sind sie daher unersetzlich. Embryonale Stammzellen sind die ersten Zellen, die direkt nach Verschmelzung von Eizelle und Spermium entstehen. Sie können sich in jede der mehr als 200 Zellarten des Körpers entwickeln. Aus den ersten acht embryonalen Stammzellen kann sogar noch ein ganzes Lebewesen entstehen. So können auf ganz natürliche Weise eineiige Zwillinge entstehen. Spätere embryonale Stammzellen können zwar noch sämtliche Zellarten bilden, aber kein Lebewesen mehr.

Nabelschnur Stammzellen

Bei Stammzellen aus Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe handelt es sich um ganz junge adulte Stammzellen, die bei der Geburt aus der Nabelschnur entnommen und über Jahrzehnte eingelagert werden können. Sie werden vor allem zur Behandlung von Erkrankungen im blutbildenden System verwendet, insbsondere in der Onkologie bei leukämischen Grunderkrankungen. Ihr Gehalt an mesenchymalen Stammzellen, die man zur Behandlung von typischen Degenerationen im Bereich der Haut, Knorpel, Muskeln, Knochen etc. verwendet, ist vergleichsweise gering.

 

Adulte Stammzellen

Adulte Stammzellen (adult=erwachsen) haben schon einen Schritt der Spezialisierung hinter sich und können nur noch zu bestimmten Zelltypen werden. So gibt es etwa blutbildende Stammzellen, die jede Form der Blutkörperchen bilden können, aber keine Nerven oder Muskelzellen. Der Vorteil dieser Zellen: Jeder Mensch besitzt sein Leben lang in vielen Organen ein Reservoir dieser Zellen. Das erleichtert es, sie zu erforschen und medizinisch zu nutzen.
Adulte Stammzellen sind im Körper eines Menschen nach seiner Geburt vorhanden. Sie sind für die Regeneration von speziellem Körpergewebe  verantwortlich. Sie sind überall im Organismus präsent, um geschädigte Zellen oder durch den Alterungsprozess degenerierte Zellen (Apoptose) zu ersetzen und somit den Prozess der Regeneration zu unterstützen.
Dieser Prozess nimmt jedoch im Laufe des Lebens ab. So erholt sich ein junger Mensch schneller, während sich der Prozess mit fortschreitendem Lebensalter immer mehr verlangsamt.
 

Wenn in der Klinik Professor Sailer von einer Stammzelltherapie gesprochen wird,
sind immer adulte Stammzellen gemeint.

Mesenchymale Stammzellen

Mesenchymale Stammzellen (mesenchym = mitten hineingegossen) sind eine besondere Form der adulten Stammzellen.
Man kann sie aus verschiedenen Geweben isolieren, beispielsweise aus Lebergewebe, Knochenmark, Knorpelgewebe und Fettgewebe. Den höchsten Anteil an mesenchymalen Stammzellen findet man allerdings im Fettgewebe.
Der Zugang  hierfür erfolgt mittels einer schmerzfreien, komplikationslosen und meist ambulant durchgeführten Liposuktion.

Mesenchymale Stammzellen haben ein hohes Differenzierungspotenzial, d. h. sie können zu verschiedenen Zellarten ausreifen. Sie wirken stark entzündungshemmend und haben eine regenerative Wirkung auf Sehnen, Bänder, Muskel und Knorpel. Besonders wegen dieser Fähigkeit sind sie ein Segen für die therapeutische Anwendung in der Hautverjüngung, aber auch bei der Behandlung von Arthrose, Verschleisserscheinungen der Gelenke sowie schmerzhaften, chronischen und entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates an Schultern, Hüfte, Händen und Knien.
Sie sind ausserdem und insbesondere zur Förderung der Wundheilung, der Beseitigung von Narben und bei Wundinfekten geeignet.

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